Die Biologie der kindlichen Entwicklung hat eine weit größere Wirkung als die besten pädagogischen und didaktischen Absichten.
Wir tun deshalb gut daran, uns an diesen Entwicklungsprozessen in unseren Schulen und Elternhäusern zu orientieren, um nicht gegen, sondern im Einklang mit dem natürlichen Wesen der Kinder zu arbeiten.
Desorientierung an Schulen und in Familien
In vielen Familien sehen wir desorientierte Eltern, was ihre Rolle als Mutter oder Vater angeht und wie Erziehung und Beziehung gelebt werden soll. Autoritäre Erziehung aus patriarchalischen Zeiten soll es nicht mehr sein. Sollen nun stattdessen Kinder die Führung. und Verantwortung übernehmen oder muten wir ihnen dabei viel zu viel zu?
An den Schulen häufen sich Situationen, bei denen sich Kinder kaum mehr in eine Gemeinschaft integrieren können. Auch Heerscharen von Assistent:innen, Senior:innen und Heilpädagogischen:innen scheinen nicht wirklich dazu zu führen, dass eine produktive und entspannte Klassengemeinschaft entstehen kann.
Lehrpersonen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen in ihrem Rollenbild und ihrem Bildungsauftrag konfrontiert: Der Drill und das Bulemielernen von gestern soll es nicht mehr sein. Selbstgesteuert und kompetenzorientiert sollen ihrer Schüler:innen lernen. Bewertet soll aber noch nach altem Standard und die Ideologien der Eltern könnten in ihren Ansprüchen nicht unterschiedlicher sein: Die einen erwarten Leistung, die anderen Potentialentfaltung. Was tun?
SINBA schafft in diesem Werte-Wirr-Warr Orientierung. Grundlage dafür sind die sensiblen Phasen der natürlichen kindlichen Entwicklung. Diese müssen durch das Umfeld des Kindes erfüllt werden, damit es sich autonom und sozial gut entwickeln kann.
Die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern muss ungleichberechtigt aber gleichwürdig sein. Denn es liegt in der Verantwortung der Erwachsenen dafür zu sorgen, dass Kinder sich geborgen, sicher und aufgehoben fühlen.
Systemisch integrale Analyse & Beratung
Kinder durchlaufen von Geburt an sensible Phasen. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zwischen Bedürfnissen nach Autonomie und Verbundenheit abwechseln: Das erste zentrale Bedürfnis nach der Geburt ist die Befriedigung aller existentiellen körperlichen Bedürfnisse. Danach ist das Erleben und Festigen der emotionalen Bindungssicherheit im Zusammenleben mit den wichtigsten Bezugspersonen besonders wichtig. Es folgt ein starkes Autonomiebedürfnis, bei dem ein Ich-Bewusstsein entsteht. In dieser Phase sind Eltern besonders wichtig, die ihren Kindern ein liebevolles und starkes Gegenüber sind und ihre eigenen Ich-Bedürfnisse genauso zum Ausdruck bringen können, wie ihre Kinder. In einer weiteren Phase folgt eine sensible Phase, in der Kinder sehr offen für Gemeinschaftsregeln werden. Danach folgt wieder eine sensible Phase, in der sie aus diesen ausbrechen möchten und Experimentierfreude ein wichtiger Entwicklungsaspekt wird. In der Jugendzeit schliesslich folgt eine Phase, in der die Werte ihrer Peergroup wichtig werden und diejenigen ihrer Bezugspersonen in Frage gestellt werden. Diese Phase zeichnet sich durch die Wichtigkeit für die Empathie für und die Gleichberechtigung unter Gleichaltrigen aus.
Sollen sich Kinder und Jugendliche gleichermassen autonom und sozial gut entwickelt, brauchen sie in jeder Phase ein Umfeld, das diese Entwicklungsbedürfnisse ausreichend erfüllt. Findet dies nicht statt, entwickeln sie Verhaltensweisen, welche ein gestörtes Autonomie- und Sozialverhalten zeigen. Der verkehrte Weg ist es dann, die Kinder und Jugendliche zu therapieren oder zu medikamentieren (ADHS). Statt dessen muss das Umfeld der Kinder analysiert werden, um herauszufinden, in welchen Entwicklungsbereichen die wichtigsten Bezugspersonen Verantwortung übernehmen und dem Kind, das geben, was es für eine positive Autonomie- und Sozialentwicklung braucht.
Integral-systemische Berater tun genau dies: Systemisch, weil sie das ganze Lebensumfeld des Kindes und die Bedürfnisbefriedigung der elementaren Entwicklungsthemen analysieren und weil es das gesamte systemische Umfeld für eine positive Entwicklung braucht: Die Familie, die Schule und weitere Personen aus dem Lebensalltag des Kindes. Integral, weil sich die einzelnen sensiblen Entwicklungsphasen nacheinander integrieren und aus dieser gesamtheitlichen Sicht beachtet werden sollten. Beispielsweise hört das Bedürfnis nach Befriedigung existentieller körperlicher Bedürfnisse und das Bedürfnis nach Bindungssicherheit nicht auf wichtig zu sein, wenn das Kind in die Autonomiephase seiner Ich-Entwicklung kommt, usw.
Die, durch die systematisch integrale Beraterin (SIB) erhobene Analyse, ist die Grundlage für gemeinsame Bemühungen des gesamten systematischen Umfeldes, die nur mangelhaft erfüllten Entwicklungsbedürfnisse gezielt zu verbessern. Die Vorgehensweise ist also, nicht am Kind herumzubasteln, sondern das Umfeld des Kindes zu veranlassen, sich derart zu verhalten, dass die integralen Bedürfnisse des Kindes besser erfüllt werden können.
Die SIB`s sind für diesen Prozess entsprechend ausgebildet und arbeiten in der Regel als Schulsozialarbeiter:innen oder Heilpädagogische:innen an der entsprechenden Schule.
Wenn Kinder in einem intakten Umfeld leben - das heisst, wenn die grundlegenden Bedürfnisse in den einzelnen Entwicklungsstufen beachtet und erfüllt werden - entwickeln sich Kinder physisch, personal, emotional und sozial gesund.
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